Ich brauche einfach nur Entspannung für Körper und Seele. Was sind die besten Orte dafür?
Hektik überall, Gedanken rasen, Termine ohne Ende. Einfach mal raus, irgendwohin, wo alles langsamer läuft. Orte, die atmen lassen, wo Stille nicht selten, sondern normal ist. Sand unter den Füßen, Berge am Horizont, warme Quellen, die jede Anspannung vergessen machen. Kleine Gassen, duftende Märkte, ein Glas Wein mit Blick auf endlose Weite. Keine Hektik, kein Trubel, nur dieses eine Gefühl: Ankommen. Einatmen. Bleiben wollen. Orte, die nichts fordern – außer, sich endlich treiben zu lassen.
Inhalt
1 Alentejo, Portugal – Weite Landschaften und mediterrane Gelassenheit
Sanfte Hügel, so weit das Auge reicht. Alte Korkeichen, goldene Felder, kleine Dörfer, in denen die Zeit langsam vergeht. Alentejo ist Ruhe pur – kein Trubel, keine Eile, nur dieser mediterrane Rhythmus, der alles entspannt.
Am besten startet der Tag mit einem Frühstück auf einer traditionellen Quinta. Frisches Brot, Olivenöl, süße Orangen direkt vom Baum. Danach ein Spaziergang durch Évora, eine Stadt voller Geschichte, aber ohne Hektik. Wer es noch ruhiger mag, fährt weiter ins Hinterland, wo kaum jemand unterwegs ist.
Mittags? Ein einfaches, aber perfektes Essen in einer kleinen Tasca. Gegrillter Fisch, hausgemachter Käse, dazu ein Glas Vinho de Talha, gereift in Tonamphoren – ein Geheimtipp aus der Region.
Am Nachmittag warten Strände, die einsamer nicht sein könnten. Praia da Amado oder die Buchten bei Vila Nova de Milfontes sind ideal, um sich vom Meer tragen zu lassen. Wer mehr Abgeschiedenheit sucht, findet sie an der rauen Westküste.
Der Abend? Ein Blick auf die untergehende Sonne, während irgendwo in der Ferne Grillen zirpen. Vielleicht noch ein Glas Rotwein, vielleicht einfach nur Stille. Genau das, was Alentejo ausmacht. Einfach ankommen, durchatmen – und bleiben wollen.
2 Meran, Italien – Eleganz, Thermalbäder und alpine Luft
Ein Spaziergang entlang der Passer-Promenade ist der beste Start in den Tag. Blühende Gärten, sanft plätscherndes Wasser und historische Villen schaffen eine Kulisse, die sofort entschleunigt. Wer es aktiver mag, nimmt den Tappeinerweg, der hoch über der Stadt verläuft und atemberaubende Ausblicke bietet.
Danach? Entspannung pur. Die Therme Meran ist mit ihren warmen Becken und Saunen ideal, um jede Anspannung loszuwerden. Wer lieber im privaten Rahmen schwimmt, wählt ein Hotel in Meran mit Pool und genießt die Ruhe mit Blick auf die Berge.

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Mittags geht es in eine typische Südtiroler Stube. Knödel, Speck und ein Glas Lagrein – deftig, aber genau richtig nach einem entspannten Vormittag. Nachmittags lohnt sich ein Ausflug in die Gärten von Schloss Trauttmansdorff, wo exotische Pflanzen auf alpine Landschaften treffen.
Der perfekte Abschluss? Ein Aperitivo in der Altstadt, vielleicht ein Spritz auf der Piazza della Rena. Während die Lichter angehen und die Bergluft langsam kühler wird, spürt man es: Hier lässt es sich bleiben.
3 Isle of Jura, Schottland – Einsamkeit und wilde Schönheit
Die Anreise ist Teil des Abenteuers: Mit der Fähre von Islay setzen wir über und spüren sofort, wie die Hektik des Alltags abfällt. Unterwegs tauchen die ersten Hirsche auf – auf Jura gibt es mehr von ihnen als Menschen.
Ein Muss: Die Jura Distillery. Seit 1810 wird hier Whisky gebrannt, und wer die Destillerie besucht, kann direkt probieren, was die Insel so besonders macht. Danach geht es weiter zu den Paps of Jura, den drei markanten Bergen der Insel. Eine Wanderung dorthin belohnt mit einer Aussicht, die ihresgleichen sucht.
Übernachten? Ein kleines Cottage oder ein Gasthaus direkt am Wasser, wo die einzigen Geräusche vom Wind und den Wellen kommen. Wer völlige Abgeschiedenheit sucht, fährt nach Barnhill, das abgelegene Haus, in dem George Orwell 1984 schrieb.
Kein Trubel, keine Ablenkung, nur Natur in ihrer reinsten Form. Und am Abend? Ein Glas Whisky, das Kaminfeuer und die Gewissheit, an einem der friedlichsten Orte Schottlands zu sein.

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4 Saaremaa, Estland – Ostseezauber und unberührte Natur
Ein guter Start: Ein Spaziergang an der Küste bei Panga Pank, einer beeindruckenden Steilküste, die hoch über der Ostsee thront. Der Wind pfeift, die Wellen krachen gegen die Felsen – und mitten in dieser Szenerie fühlt sich alles sofort leichter an.
Kuressaare, die größte Stadt der Insel, hat genau das richtige Tempo. Die Bischofsburg aus dem 14. Jahrhundert ist ein echtes Highlight, aber mindestens genauso schön ist ein gemütlicher Kaffee in einem der kleinen Cafés mit Blick auf die Altstadt.
Erholung pur gibt es in den Thermalbädern der Insel. Saaremaa ist bekannt für seine Heilquellen und Schlammbäder – perfekt, um müde Muskeln zu entspannen. Danach lohnt sich ein Abstecher in eine der vielen kleinen Fischräuchereien, um frisch geräucherten Lachs oder Hering zu probieren.
Der Abend gehört der Natur: Ob am einsamen Strand von Järve, im Kiefernwald oder auf einer Bank irgendwo im Nirgendwo – überall ist Platz für Stille, frische Luft und den endlosen Horizont.
5 Vis, Kroatien – Kroatische Inselträume ohne Trubel
Der beste Start? Ein Spaziergang am Hafen von Komiža, wo Fischer ihre Netze flicken und die Cafés noch den Charme vergangener Zeiten haben. Kein lauter Tourismus, keine Kreuzfahrtschiffe, nur ein entspanntes Inselleben.
Ein Boot mieten lohnt sich – versteckte Buchten gibt es hier überall. Stiniva Beach mit seinen dramatischen Felsen ist ein Muss, aber auch die weniger bekannten Strände wie Srebrna oder Grandovac sind perfekt zum Abschalten.
Das Essen? Unbedingt eine Konoba besuchen, eine der urigen Tavernen, wo Fisch fangfrisch auf den Grill kommt. Peka, ein langsam gegartes Fleisch- oder Fischgericht unter einer Glocke, schmeckt hier besonders gut – am besten mit einem Glas lokalen Vugava-Weins.
Abends ist die Luft warm, das Meer glitzert, und irgendwo spielt leise Musik. Kein Stress, keine Eile – nur das Gefühl, angekommen zu sein.
Nichts, das drängt. Keine vollen Straßen, kein Lärm, nur Weite, Ruhe und Zeit. Orte, an denen der Tag langsamer beginnt, Wellen leise ans Ufer schlagen und der Wind Geschichten erzählt. Morgens ein Spaziergang, mittags ein Glas Wein in der Sonne, abends der Blick auf den endlosen Horizont. Kein Stress, keine Eile – nur das Hier und Jetzt. Wer Stille sucht, wird fündig. Wer bleibt, spürt, wie sich alles verändert. Ankommen, abschalten, tief durchatmen. Manchmal braucht es nicht mehr als genau das.