Der Monarch war ein visionärer Bauherr dem der Freistaat Bayern heute noch einige seiner schönsten Bauwerke verdankt. Nicht nur Schloss Neuschwanstein verdanken wir dem König, er ließ auch zahlreiche weitere Bauwerke wie Hochschulen, Theater und Konzertsäle entstehen. Zudem baute er auch die Infrastruktur wie das Eisenbahnnetz aus.
Schloss Neuschwanstein
In Schloss Neuschwanstein hat König Ludwig II. bis zu seinem Tod 1886 gewohnt, obwohl es noch nicht ganz fertiggestellt war. Er hatte den Plan, dem Schloss das Aussehen einer mittelalterlichen Burg zu verleihen, damit die Sagenwelten Richard Wagners als bewohnbare Kulisse dienen konnten. Das Schloss liegt auf einer Anhöhe in der Nähe von Schwangau.
Schloss Neuschwanstein thront auf einem Felsen 200 Meter über der malerischen Landschaft. Auch im Namen besteht die Verbindung zu Richard Wagner und weil der Schwan ebenso Wappentier wie Abbild christlicher Reinheit darstellt. Wenn die Besucher durch die Pöllatschlucht zum Schloss wandern, erleben sie unterwegs mehr Ruhe als in Gesellschaft unzähliger weiterer Touristen. Beim Betreten des Schlosses mit Führung staunen die Besucher, wie viel Pracht und Prunk nur für einen einzigen Menschen aufgewendet wurden. Prunkvolle Wohn- und Repräsentationsräume können besichtigt werden, wobei die Sagen des Mittelalters, Wandbilder alter Mythen und sogar eine beleuchtete Grotte in den Gemächern das Highlight sind.
Hinter der grauen Fassade des Schlosses offenbart sich ein unerwarteter Luxus, nicht nur in Form von Gold und Edelsteinen. Sogar eine Heißluft-Zentralheizung, fließendes Wasser, eine elektrische Rufanlage und Aufzüge waren schon damals eingebaut. Selbst Telefon war vorhanden und rundete den Komfort ab. Führungen, eine Multimedia-Show sowie ein Gästecafé sind beliebte Gelegenheiten, den Besuch zu erleben.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: Neues Schloss (Besichtigung nur mit Führung) 27. März-31. Oktober: 9-18 Uhr · 1. November-26. März: 9.40-16.15 Uhr, letzte Führung jeweils ca. 45-60 Minuten vor Schließung
- Adresse: Neuschwansteinstraße 20, 87645 Schwangau
Schloss Herrenchiemsee
Auf der Herreninsel im Chiemsee hat König Ludwig II. im Jahr 1878 das Schloss Herrenchiemsee bauen lassen und damit ist es nur per Fähre erreichbar. Im Gegensatz zu Schloss Neuschwanstein scheint hier von außen betrachtet jede Romantik abhanden gekommen zu sein. Das nüchtern rechteckige Gebäude weist zwar von außen einige goldene Verzierungen auf, so richtig luxuriös wird es dann jedoch im Inneren des Schlosses.
Es war als ein Tempel des Ruhmes für den französischen König Ludwig XIV. gedacht. Es sollte eine Kopie von Schloss Versailles werden, da der König kurz vorher das Schloss in der Nähe von Paris besichtigte. Die Fertigstellung und Vollendung konnte er leider nicht mehr erleben. Bei der Besichtigung können die Besucher die schönsten Räume im Hauptgebäude ansehen. Dazu gehört das Prunktreppenhaus, das Paradeschlafzimmer und der große Spiegelsaal.
Ähnlich wie das Vorbild von Versailles wurde auch der große Schlossgarten gestaltet. Alleine er ist für viele Besucher ein Grund für die Anreise, denn er wurde vom Hofgartendirektor Carl von Effner geplant und umgesetzt. Vom Schloss aus geht der Blick des Betrachters entlang der beiden großen Springbrunnen, über den im typischen Stil angelegten Garten bis hin zum Chiemsee mit der Kulisse der umliegenden Bergwelt.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: April bis 15. Oktober: 9 bis 18 Uhr, 16. Oktober bis März: 10 bis 16 Uhr täglich geöffnet außer am 1. Januar sowie am 24., 25. und 31. Dezember
- Adresse: 83209 Herrenchiemsee
Schloss Linderhof
An der Stelle des Schlosses Linderhof sollte eigentlich Schloss Herrenchiemsee errichtet werden, jedoch erwies sich die Grundstücksgröße als zu klein. Anstelle des Prunkschlosses errichtete König Ludwig II. von Bayern Schloss Linderhof in Ettal, das wie eine kleine Variante eines prachtvollen Schlosses aussieht und mehr eine geräumige Villa ist. So wie es gebaut wurde, war und blieb es einzigartig. Der prachtvolle und weiträumige Landschaftsgarten mit der wunderschönen Terrassenanlage beeindruckt bis heute die Besucher.
Gestaltung und Aufmachung sind typisch für den Geschmack des Märchenkönigs. Auch in diesem Gebäude entdeckt der Besucher deutlich die Vorliebe zu Schloss Versailles. Es gab jedoch verschiedene Bauetappen und so ist die Raumanordnung zwar etwas verwirrend, hat aber trotzdem System. Ovale Ess- und Arbeitszimmer flankieren sowohl die Eingangshalle wie auch die Schlafzimmer.
Im Speisesaal befindet sich nicht nur ein Tischleindeckdich wie auf Herrenchiemsee, auch die Deckengestaltung nimmt Bezug auf Versailles. Prunkvoll gearbeitete höfische Szenen sind zu entdecken, in den Schlafgemächern ist das Bett vom restlichen Raum getrennt, weil der Hausherr Audienzen in der Frühe durchführte. Schloss Linderhof liegt auf ca. 1000 Metern Höhe und ist bei jeder Jahreszeit eine Attraktion. Wo im Sommer ein dichter Wald und viel Grün den Garten schmückt, verzaubern im Winter Schnee und Eis.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: April-15. Oktober: täglich 9-18 Uhr, 16. Oktober-März: täglich 10-16.30 Uhr
- Adresse: Linderhof 12, 82488 Ettal
Königshaus am Schachen
Nicht nur prunkvolle Schlösser, sondern auch andere Gebäude hat König Ludwig II. von Bayern errichten lassen, das Königshaus am Schachen im Wettersteingebirge bei Garmisch-Partenkirchen ist ein Beispiel. Mit seiner Lage auf 1866 Metern Höhe bietet es einen beeindruckenden Überblick über das Hochgebirge der Bayerischen Alpen und war lediglich dazu gedacht, Komfort, Ruhe und Aussicht zu genießen.
Vom äußeren Baustil entspricht das Königshaus am Schachen einem aus Holz gebauten Schweizerhauses, wie es im 19. Jahrhundert bei Adel beliebt war. Im Inneren wurde eine Raumaufteilung wie in großbürgerlichen französischen Villen gewählt mit dem typischen zentralen Salon. Die Wohnräume im Inneren sind aus Zirbenholz gefertigt und wirken wie ein typisches alpines Design.
Im Obergeschoss hat König Ludwig II. dann wieder seiner ungestümen Fantasie freien Lauf gelassen und in orientalischer Pracht geschwelgt. Der Türkische Saal ist dem Stil des Palast von Eyüp nachempfunden. Da der König sich ausgiebig mit Kulturen des Orients beschäftigte, bevorzugte er reich verzierte Wände mit Ornamenten, einen zentralen Springbrunnen und aufwendiges Mobiliar. Auch die Teppiche waren aus dem Orient und entsprechend kostbar. Wenn er hier seinen Geburtstag im August feierte, waren alle Diener orientalisch gekleidet, die Gäste rauchten Wasserpfeife und tranken Tee. Diese Art der Ausstattung ist sowohl zur damaligen Zeit als auch mitten im Hochgebirge einzigartig gewesen.
Besucherinformationen:
- Öffnungszeiten: Anfang Juni bis Anfang Oktober (abhängig von der Schneelage)
- Adresse: 82467 Garmisch-Partenkirchen