Die niederländische Provinz Noord-Holland ist eine beliebte Ferienregion und wer hier seinen Urlaub verbringt, könnte einen Abstecher in die Gemeinde Gooise Meren machen. Dort befindet sich die Festung Naarden im gleichnamigen Ortsteil von Gooise Meren, die ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Sie ist einerseits ein Teil einer alten Festungsstadt, aber dazu gehören auch Villenquartiere, die nach 1900 entstanden sind und mit dem benachbarten Orteil Bussum verbunden sind.
Die Geschichte von Naarden
Von 1411 bis ungefähr 1683 war Naarden eine mit dem Privileg für ausgedehnte Fischereirechte versehene Stadt. Im 15. Und 16. Jahrhundert erlebte sie erfolgreiche Zeiten wegen des blühenden Textilgewerbes. Ab 1572 mit dem 80-jährigen Krieg wurde Naarden von den Spaniern eingenommen, 1672 durch die Franzosen im Holländischen Krieg ebenfalls erobert, jedoch ein Jahr später durch Wilhelm II. von Oranien-Nassau zurückerobert. Ab 1675 wurde Naarden zur Festungsstadt umgestaltet. Was zur damaligen Zeit durch fremde Eroberer stattfand, geschah 1905 durch die Gemeinde Amsterdam, die den Naardermeer genannten See kauften und ihn als Mülldeponie für ihre Stadt nutzen wollten. Dagegen konnten sich Naturfreunde erfolgreich wehren und das erste Naturreservat der Niederlande wurde eingerichtet.
Die Sehenswürdigkeiten in Naarden
Das Naardermeer ist heute ein besonderes Vogelschutzgebiet, in dem Kormorane, Löffler und viele andere Wasservögel leben. Es besteht die Möglichkeit, dass man hier mit einer Führung Zutritt bekommen kann. Ein Rest der früheren Zuidersee, das Gooimeer, befindet sich in der Nähe. Dort ist ein Yachthafen eingerichtet, hier können Wassersportler viele Unternehmungen vornehmen. Die Altstadt von Naarden ist so gut wie völlig erhalten, hier sind noch einige schöne alte Häuser vorhanden. In einer der Bastionen der Festungsanlage ist ein Museum eingerichtet. Die gotische St. Vituskirche ist wegen ihrer vorzüglichen Akustik bekannt, deshalb wird hier jährlich die Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach aufgeführt. In der alten Waage aus 1615 ist ein Mausoleum für Comenius, einem Philosoph, Pädagoge und evangelischer Theologe, vorhanden.