Fachwerkhäuser haben ihren Ursprung in der Zeit ab dem 14. Jahrhundert und in Deutschland gibt es sogar noch einige wenige, die tatsächlich in dieser Zeit ihren Ursprung haben. Lehm, Stroh und Holz sind die Bestandteile von Fachwerkhäusern, schon in der Jungsteinzeit waren das die Mittel der Wahl für den Bau von Häusern.
Die heute noch in deutschen Städten vorhandenen Fachwerkhäuser haben meistens ihr Entstehungsjahr im 18. Oder 19. Jahrhundert. Und weil Fachwerk nicht gleich Fachwerk ist, ist es besonders interessant, sich die Städte anzuschauen, in denen die meisten dieser oft kunstvollen Gebäude noch vorhanden sind.
Das sind unsere 10 schönsten Fachwerkstädte in Deutschland:
1 Quedlinburg (Sachsen-Anhalt)

Besonders schön sind die Fachwerkhäuser in der Stadt Quedlinburg, die aus diesem Grund auch sehr gerne von Touristen besucht wird. Weil sich der Ort mitsamt den Fachwerkhäusern gut gehalten hat, ist die Stadt seit 1994 Teil des UNESCO Weltkulturerbe. Der Ort zählt 1.300 Fahrwerkhäuser, die über 6 Jahrhunderte errichtet wurden.Auch wenn sich bei manchen Häusern das Alter bemerkbar macht, sind sie trotzdem wunderschön gepflegt und gut in Schuss. Fachwerkhäuser wurden von Menschen aller Stände errichtet und können deshalb verschieden aufwendig gestaltet sein. In Quedlinburg ist das interessanteste Fachwerkhaus neben dem Marktplatz zu finden, das sogenannte Ständerhaus aus dem Jahr 1347. Hier ist heute das Deutsche Fachwerk-Museum eingerichtet worden.
2 Bernkastel-Kues (Rheinland-Pfalz)

Bernkastel-Kues liegt an der Mittelmosel und ist ein heilklimatischer Kurort mit einer besonderen Geschichte. Bernkastel-Kues wird auch als Stadt der Rebe und des Weines bezeichnet, die malerische Altstadt mit ihren wunderschönen Fachwerkhäusern aus dem Mittelalter bietet dafür die perfekte Kulisse. Der mittelalterliche Marktplatz wird von Giebelfachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert umrahmt.Darunter ist besonders das Spitzhäuschen aus dem Jahr 1416 markant. Abgesehen von den Fachwerkhäusern bietet Bernkaste-Kues einen Ortskern mit markanten Gebäuden. Dazu gehört das Renaissance-Rathaus, der St. Michaelsbrunnen und die sich um ihn herum gruppierenden Gebäude. Die Burgruine Landshut, die über dem Ort thront und einst Sommerresidenz der Trierer Erzbischöfe war, ist heute ein beliebter Aussichtspunkt ins Tal der Mosel.
3 Stade (Niedersachsen)

Wer auf der Suche nach einem beschaulichen Ort ist, der dem Trubel des Alltags entfliehen möchte, sollte Stade in Niedersachsen einen Besuch abstatten. Die kleine Stadt liegt direkt an der Elbe und versprüht einen ganz besonderen Charme.Besonders sehenswert ist die historische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und den liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern. Hier kann man gemütlich durch die Straßen schlendern und sich in einem der vielen Cafés niederlassen, um bei einer Tasse Kaffee dem Treiben zuzuschauen.
Auch kulturell hat Stade einiges zu bieten. So lohnt sich ein Besuch des Schwedenspeichers, eines ehemaligen Handelshauses, das heute als Museum genutzt wird. Hier erfährt man viel über die Geschichte der Stadt und ihre Bedeutung als wichtiger Handelsplatz.
Naturfreunde kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Die Elbe lädt zu Spaziergängen am Ufer ein und im nahegelegenen Alten Land kann man im Frühjahr die blühenden Obstbäume bewundern.
Wer also auf der Suche nach einem Ort zum Entspannen und Erholen ist, sollte Stade in Niedersachsen definitiv auf seine Liste setzen.
4 Esslingen am Neckar (Baden-Württemberg)

Auch Esslingen gehört zu den Städten mit den ältesten Fachwerkhäusern von Deutschland. Dazu gehören zum Beispiel die Häuser in der Heugasse 3, der Webergasse 8 und der Webergasse 7. Die Gebäude stammen aus den Jahren 1262/63 und 1266/67. An den Fachwerkhäusern von Esslingen können die Entwicklungsstufen des alemannischen Fachwerks belegt werden.
Mittlerweile gibt es auch Fachwerkhäuser in Geislingen an der Steige, Nördlingen und Nürnberg, deren Ursprung in dieser Zeit vermutet wird. Leider wurden die Baujahre erst beim Abriss bemerkt, weil altertümliche Baukonstruktionen erkannt wurden. Besonders markant ist der Marktplatz von Esslingen, der von einem Ensemble an Fachwerkhäusern eingerahmt wird.
5 Rothenburg ob der Tauber (Bayern)

Wer nach Rothenburg ob der Tauber kommt, könnte sich in der Zeit zurückversetzt fühlen. Das mittelalterliche Stadtbild wird von kopfsteingepflasterten Straßen unterstrichen, aber besonders die wunderschönen Fachwerkhäuser in der Altstadt tragen dazu bei. Die Stadtmauer mit Türmen und Torhäusern umgrenzt die Altstadt, in der das Plönlein als Wahrzeichen gilt.Hierbei handelt es sich um einen kleinen Platz mit Brunnen, der vor einem wunderschönen und sehr alten Fachwerkhaus steht. Im Hintergrund die beiden Türme der alten Stadtmauer und ringsherum weitere markante Gebäude. Der Marktplatz wird von einem gigantischen Rathaus flankiert, das eine Renaissance-Fassade hat und die Fachwerkhäuser etwas in den Schatten stellen könnte. Aber erst durch sie wird die Altstadt zu dem, was sie ist, ein historischer, markanter und wunderschöner Mittelpunkt in Rothenburg.
6 Tübingen (Baden-Württemberg)

In Tübingen können die Gegensätze verschiedener Zeitalter besonders gut erkannt werden. Neben den modernen und jungen Stadtvierteln kann die für ihre Universität bekannte Stadt mit einer wunderschönen historischen Altstadt glänzen. Darin stehen markante Gebäude wie das 500 Jahre alte Rathaus, der Hölderlinturm oder die bunten historischen Häuser am Neckar.Tübingen ist ebenso für seine Fachwerkhäuser bekannt, die an engen Gassen stehen und das Gefühl längst vergangener Zeiten aufrecht erhalten. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören aber auch die Stiftskirche oder die Jakobuskirche, Schloss Hohentübingen oder das aus dem einstigen Augustinerkloster entstandene Wilhelmsstift. Das Goethehäuschen, das Nonnenhaus, das Kloster Bebenhausen und das französische Viertel zählen zu den wunderschönen Ecken, die man in Tübingen unbedingt ansehen sollte.
7 Celle (Niedersachsen)

Nicht nur die Lüneburger Heide, sondern auch Celle sind ein lohnenswertes Ziel, weil es hier eine sehr schöne Altstadt mit prächtigen Fachwerkhäusern gibt. Es ist Europas größtes Fachwerkensemble, das in Celle die Besucher anlockt. Das schönste unter ihnen ist das Hoppener Haus mit seinen 6 Geschossen und diabolischen wie närrischen Figuren und Schnitzereien an der Fassade.Wie ein Gang ins Mittelalter ist die Stechbahn am alten Rathaus mit der Stadtkirche St. Marien und der Kalandgasse zu sehen. Hier ist es besonders die 1602 gebaute Lateinschule, die Aufmerksamkeit erregt. Die Schuhstraße in der Altstadt wird zu beiden Seiten von Fachwerkhäusern flankiert, sie ist eine beliebte Einkaufsstraße, die sich ihren alten Charme erhalten hat.
8 Fritzlar (Hessen)

So wie Hessen allgemein für seine pittoresken Ortschaften bekannt ist, bietet Fritzlar den Besuchern ein großes Angebot an historischen Gebäuden und vor allem an Fachwerkhäusern. Fritzlar gilt deshalb als eine der schönsten Städte im nordhessischen Bergland. Auch die rings um die Stadt herum gebaute alte Stadtmauer mit den Wehrtürmen trägt zu diesem Titel bei. Darunter ist der Graue Turm mit seinen Ausstellungen zur Hexenverfolgung im Mittelalter besonders berühmt.Rund um den Brunnen auf dem Marktplatz gruppieren sich die markanten und imposanten Fachwerkhäuser von Fritzlar, die keinesfalls geduckt und ältlich herumstehen, sondern hoch aufragend ihren einstigen wohlhabenden Besitzer vertreten. Der Dom St. Peter und das Kloster Fritzlar ergänzen die Reihe der Sehenswürdigkeiten in dieser wunderschön gelegenen Stadt.
9 Wernigerode (Sachsen-Anhalt)

Wernigerode im Harz ist besonders wegen der in der historischen Altstadt stehenden Fachwerkhäuser ein beliebtes Ziel für Besucher. Der Stadtkern besteht zum größten Teil aus niedersächsischen Fachwerkhäusern. Sie werden vom Wernigeroder Schloss überragt, das über der Stadt thront. Hier ist ein Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts eingerichtet.Unter den Fachwerkhäusern von Wernigerode ist auch das Kleinste Haus, das wegen seiner geringen Größe bekannt ist. Auch das Museum Schiefes Haus ist ein wunderschön restauriertes Fachwerkhaus. Fachwerkhäuser stehen in Wernigerode besonders entlang der Marktstraße, der Hauptgeschäftsstraße der Stadt. Sie unterscheiden sich alle in ihrer Bauweise und Gestaltung, sind aber einheitlich sehr gepflegt und stehen alle unter Denkmalschutz.
10 Monschau (Nordrhein-Westfalen)

Monschau ist eine kleine Stadt mit gerade einmal 12.000 Einwohnern, aber sie hat viel zu bieten. Die Altstadt mit ihren engen Gassen und Fachwerkhäusern ist ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen aus der ganzen Welt. In den Sommermonaten kann man hier die Blumenpracht bewundern, während im Winter die historischen Gebäude unter einer Schneedecke verschwinden und eine romantische Atmosphäre verbreiten.Besonders beeindruckend ist die Burg Monschau, die hoch über der Stadt thront und eine atemberaubende Aussicht auf die Eifellandschaft bietet. Dort kann man auch das Museum Rotes Haus besuchen, in dem man sich auf eine Reise in die Vergangenheit begibt und das Leben der Menschen im Mittelalter erlebt.
Aber auch Naturfans kommen in Monschau auf ihre Kosten. Der Nationalpark Eifel liegt ganz in der Nähe und bietet zahlreiche Wander- und Fahrradwege durch unberührte Landschaften. Wer es etwas gemütlicher mag, kann auch eine Kutschfahrt machen oder den Flusslauf der Rur entlang spazieren.
Alles in allem ist Monschau ein Ort zum Verlieben. Die idyllische Lage, die wunderschöne Altstadt und die Natur rundherum machen diese kleine Stadt zu einem perfekten Ausflugsziel für alle, die dem Alltag entfliehen wollen.