Die beliebtesten Feste 2024 in Bayerisch Schwaben

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Eines der beliebtesten Volksfeste in Schwaben ist der Augsburger Plärrer. Benannt nach dem Kleinen Exerzierplatz, der in Augsburg Plärrer genannt wird, kommen zweimal im Jahr über eine halbe Millionen Besucher auf dieses Volksfest das es bereits seit 1878 gibt. Alle die nach Schwaben in den Urlaub fahren und gerne mal ins Mittelalter eintauchen möchten, die bekommen dazu in Mindelheim und Memmingen Gelegenheit. Seit 1853 wird in Mindelheim das Frundsbergerfest gefeiert, bei dem sich die ganze Stadt in ein mittelalterliches Dorf verwandelt. Nicht minder spektakulär ist das Wallensteinfest in Memmingen. Die Höhepunkte des Volksfestes sind Reiterspiele und Turniere rund um die historische Stadtmauer.

Alle kleinen Besucher werden sich auf dem Schwäbischen Kinderfest in Donauwörth bestimmt wohlfühlen, denn hier stehen vor allen die Kinder im Mittelpunkt. Das Nabada Fest in Ulm ist dagegen etwas für alle, die gerne auf dem Wasser sind. Dieses Volksfest mit einer sehr langen Tradition findet mit viel Musik auf Booten und Flößen statt. Ebenfalls ein schönes Volksfest in Ulm ist das alljährliche Fischerstechen.

Augsburger Osterplärrer

Das größte Volksfest in Bayrisch-Schwaben kann auf eine fast 1000-jährige Geschichte zurückblicken, aber erst im Jahre 1878 bekam es seinen Namen: Der Augsburger Plärrer.

An jedem Ostersonntag ist es soweit, denn dann eröffnet der Oberbürgermeister von Augsburg den traditionellen Plärrer, ein Volksfest das weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt ist. Auf dem kleinen Exerzierplatz zwischen den Freibädern findet der Plärrer statt und jedes Jahr kommen rund eine Million Besucher aus ganz Bayern, um auf den Rummelplatz zu gehen, Karussell zu fahren oder in einem der Bierzelte zu sitzen, zu feiern und zu tanzen.

Es waren die Augsburger Bürger, die sich über den Lärm der Dult beschwert haben, die seit langer Zeit schon im Stadtzentrum stattfand. Sie wollten das „Geplärre“ nicht länger ertragen und so kam das beliebte Volksfest zu seinem Namen. Genutzt hat die Beschwerde übrigens nichts und seit 1976 ist der Name Augsburger Plärrer nicht nur amtlich, sondern auch geschützt. Zwei Wochen lang findet der Plärrer statt und in dieser Zeit feiern die Augsburger ausgelassen und genießen die gute Stimmung auf dem Festgelände, was in normalerweise ein Parkplatz ist. Alkohol wird auf dem Augsburger Plärrer erst seit 1927 getrunken. Damals war es Heidelbeerwein und heute ist es überwiegend Bier.

Das Stabenfest in Nördlingen

Der erste Montag im Mai ist für die Kinder in Nördlingen der schönste Schultag des Jahres, denn dann findet das Stabenfest statt. Mit dem Stabenfest begrüßen die Nördlinger Kinder den Frühling und das bereits seit über 600 Jahren.

Das Stabenfest in Nördlingen ist das älteste Kinderfest in Deutschland. Schon 1406 wird der so genannte „Rayetag“ gefeiert, an dem die Kinder mit bunten Blumen und Kränzen den Frühling begrüßen, feiern, singen und tanzen. Bis heute hat sich am Ablauf des Stabenfestes wenig verändert.

Alle Kinder der Stadt die noch zur Schule gehen, (eine Ausnahme sind die Abiturienten) ziehen am Stabenfest mit ihren Staben, das sind lange Holzstecken, auf den Blumen, Blumenkränze oder auch Fahnen und bunte Bänder befestigt sind, von der Nördlinger Altstadt auf die Kaiserwiese. Begleitet werden sie dabei von der Knabenkapelle Nördlingen. Traditionell wird an diesem Tag Tracht getragen und die Mädchen haben einen Blumenkranz im Haar. Auf dem Marktplatz werden historische, aber auch moderne Tänze aufgeführt und dazu wird das Stabenlied gesungen.

Wenn die Kinder auf der Kaiserwiese vor der Stadt angekommen sind, dann werden noch einmal Tänze aufgeführt und dann geht’s zum Stabenklettern. Auch das Stabenklettern ist aus dem 15. Jahrhundert überliefert und sorgt immer wieder für Spaß. An einem glatt gehobelten Baumstamm kann jeder sein sportliches Geschick beweisen und wer am höchsten klettern kann, der bekommt einen schönen Preis.

Die Nördlinger Messe

Die Nördlinger Messe oder die „Mess“, wie die Einwohner ihr Fest liebevoll nennen, ist das größte Volksfest im nördlichen Teil von Schwaben. Was einst als Handelsmesse begann, ist heute ein Fest für die ganze Familie.

Die Nördlinger Pfingstmesse war im Mittelalter eine der wichtigsten Messen in ganz Europa und schon 1219 kamen die Händler von überall her, um auf der Nördlinger Kaiserwiese ihre Waren anzupreisen. Bedingt durch die verkehrsgünstige Lage Nördlingens, kamen im Laufe der Jahre immer mehr Händler in die schwäbische Stadt: Tuchhändler aus Augsburg, die hier ihre Stoffe verkauften, Gewürzhändler aus Ulm, Buchhändler aus Nürnberg und nicht zuletzt auch die Händler aus Straßburg, die kostbare Seide verkauft haben und Glasbläser aus Böhmen, die ihre Gläser und Karaffen in Nördlingen angeboten haben.

Auch Händler aus Venedig waren Stammgäste, bei denen man unter anderem kunstvolle Spiegel kaufen konnte. Bereits im Jahr 1467 kamen weit über 900 Händler aus ganz Europa in die Stadt, ein Jahr später waren es schon über 1000 Händler. Die Nördlinger Messe dauerte 14 Tage und war neben dem Verkaufen aber auch eine Art Börse, auf der zum Beispiel Baumwolle, Flachs und Leinen versteigert und auch Schulden eingetrieben wurden. Mit Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges verlor die Nördlinger Messe an Bedeutung und es sollte viele Jahrzehnte dauern, bis die Messe wieder ins Leben gerufen wurde.

Heute findet die Nördlinger Messe am zweiten Wochenende nach Pfingsten statt, immer noch auf der Kaiserwiese, aber gehandelt wird nicht mehr. Über 200 Marktstände kann man auf der „Mess“ finden, es gibt Biergärten, Fahrgeschäfte und einen großen Rummelplatz für die ganze Familie.

Das Kinderfest in Donauwörth oder der Schwäbische Kindertag

Alle die sich für die Geschichte Schwabens interessieren, farbenprächtige Kostüme oder einen spektakulären Umzug durch eine prachtvoll geschmückte Stadt mögen, die sollten sich den Schwäbischen Kindertag oder das Kinderfest in Donauwörth nicht entgehen lassen. Ein schöneres Fest gibt es wohl in ganz Bayern nicht.

Schon im 17. Jahrhundert wurde der Schwäbischwerder Kindertag gefeiert und auch damals stand die Reichsstadt Donauwörth im Mittelpunkt, die damals noch Schwäbischwerder hieß. Heute ist der Schwäbische Kindertag ein großes Ereignis, das in dieser Form erst seit dem Jahre 1977 veranstaltet wird. Über 1000 Kinder der Grund- und Hauptschulen aus Donauwörth nehmen an diesem Fest teil und die Vorbereitungen dauern meist ein Jahr, um dieses Fest auf die Beine zu stellen.

An jedem ersten Sonntag im Juli ist es soweit, dann versammeln sich die Kinder zu einem großen Historienspiel im Garten des Klosters Heilig Kreuz. Jede Schulklasse mit dem jeweiligen Lehrer stellt dabei ein anderes Motiv aus der langen Geschichte Schwabens dar. Da gibt es Ritter in Rüstungen auf Pferden, schöne Burgdamen in kostbaren Kleidern und Hüten, Marketenderinnen die aus Körben frisches Brot verkaufen, Fahnenschwinger in bunten Kostümen, Bischöfe und Nonnen, Bettelmönche und reiche Adelige, die in prächtigen Kutschen fahren. Aber es gibt auch Mottowagen, ähnlich wie im Karneval, nur dass auf dem Kinderfest in Donauwörth geschichtliche Szenen dargestellt werden.

Nach dem Historienspiel ziehen die Kinder vom Klostergarten in einem langen Umzug durch die wunderschön geschmückte Stadt, begleitet von Spielmannszügen und Blaskapellen. Sehenswert sind aber nicht nur die liebevoll gestalteten Wagen, sondern vor allem die Kostüme. Viele werden in Handarbeit von den Müttern genäht und halten sich sehr genau an die historischen Vorlagen.

Das Tänzelfest in Kaufbeuren

„Kinder spielen die Geschichte ihrer Stadt“ – das ist das Motto des Tänzelfests in Kaufbeuren, dem ältesten Kinderfest in Bayern. An zwölf Tagen immer Ende Juli vor den Sommerferien, macht die Stadt im Allgäu einen Zeitsprung ins Mittelalter und feiert ein wunderschönes Fest zu Ehren von Kaiser Maximilian, der den Kindern von Kaufbeuren einst dieses Fest geschenkt hat.

Die Ursprünge des Tänzelfests von Kaufbeuren gehen sehr wahrscheinlich auf die alten Schul- und Zunftfeste des frühen Mittelalters zurück. Urkundlich erwähnt wurde das Kinderfest aber erstmals im 15. Jahrhundert. Damals schenkte Kaiser Maximilian den Kindern einen Tag, an dem sie spielen, tanzen und singen durften und nicht arbeiten mussten. Noch heute spielen die Kinder von Kaufbeuren jedes Jahr auf dem Platz vor dem Rathaus diese historische Szene nach, wo der Kaiser den Kindertag ausruft.

Kaiser Maximilian ist auch die Hauptfigur im großen Festzug, der jeweils am Sonntag und Montag durch die Stadt zieht. 1.700 Kinder stellen in diesem prächtigen Festzug lückenlos die Geschichte der Stadt Kaufbeuren von ihrer Gründung bis ins 19. Jahrhundert dar. In historischen Kostümen, mit 170 Pferden, Festwagen, Kutschen und vielen Musikkapellen, ziehen die Kinder durch die Altstadt bis zum Tänzelplatz. Dort führen die Kinder der Grundschulen dann mittelalterliche Reigen und Tänze auf.

In den zwölf Tagen des Tänzelfests in Kaufbeuren verwandelt sich die Stadt in ein mittelalterliches Lager, mit Buden in denen die Händler ihre Waren verkaufen, mit Bühnen auf denen die Artisten und Gaukler auftreten und sogar die Stadttore werden zu diesem Zweck noch einmal aufgebaut. Das Tänzelfest endet mit einem großen Zapfenstreich der Musikkapellen.

Mittelalterfest in Füssen

Kaiser Maximilian war ein beliebter Herrscher, der sich gerne seinem Volk zeigte, indem er von einer bayrischen Stadt zur nächsten reiste. Da der Kaiser auch sehr oft in Füssen im Allgäu zu Gast war, feiern die Einwohner der Stadt noch heute an drei Tagen immer Mitte August, ihm zu Ehren das Kaiserfest mit dem Kaisermarkt.

Es war ein aufregender Tag im Jahr 1500, als Kaiser Maximilian mit seinem großen Gefolge zum ersten Mal in Füssen Einzug hielt. Er sollte noch öfter in die damals blühende und wirtschaftliche wichtige Stadt im Allgäu kommen. Auch noch nach seinem Tod feierten die Bürger von Füssen das Kaiserfest und hielten an diesem Tag einen großen Markt ab. Bis heute hat sich diese Tradition erhalten, denn noch immer verwandelt sich Füssen für drei Tage im August in eine mittelalterliche Stadt.

Auf dem Kaiserfest in Füssen gibt es viel zu sehen und zu erleben. Zu Füßen des hohen Schlosses ist der Turnierplatz, auf dem die Ritter ihre Kämpfe austragen und auch das Lager der edlen Herren befindet sich hier. In der Stadt ist der Kaisermarkt aufgebaut, auf dem man allerlei Sachen kaufen kann. Wenn man sich für altes Handwerk interessiert, kann man hier dem Schmied oder dem Büchsenmacher über die Schulter schauen. Für die Kinder gibt es ein großes Programm mit Puppenspiel, Märchenerzählern und Hexentheater und wer möchte, kann auch als Knappe bei einem Ritter in die Lehre gehen.

Einer der vielen Höhepunkte ist das mittelalterliche Gericht, das auf dem Schrannenplatz tagt. Das Volkstheater Aichach spielt Prozesse nach wie sie im Mittelalter üblich waren, inklusive Verurteilungen wie zum Beispiel den Pranger. Besonders schön ist aber der festliche Umzug durch die Stadt, in dem Kaiser Maximilian und sein Gefolge noch immer von den Bürgern in Füssen bejubelt werden.

Der Augsburger Herbstplärrer

Ende September, Anfang Oktober freuen sich alle Augsburger auf das letzte große Volksfest im Jahr, denn dann ist es wieder Zeit für zwei Wochen Augsburger Plärrer.

In zwei großen Bierzelten kann man heimisches Bier trinken, im Hendlzelt ein knuspriges Hähnchen genießen, auf nostalgischen Karussells seine Runden drehen, oder in hochmodernen Fahrgeschäften seinen Mut beweisen. Der Augsburger Plärrer ist auch im Herbst das beliebteste und größte Volksfest in Bayrisch-Schwaben.

Der Plärrer kam bereits zweimal auch zu literarischen Ehren. Bertold Brecht, der in Augsburg geboren wurde, widmete dem größten Volksfest seiner Heimatstadt 1917 das „Plärrerlied“ und Peter Garski, ein Schriftsteller, der ebenfalls in Augsburg geboren wurde, schrieb einen spannenden Krimi über den „Plärrer-Killer“.

Ein schöner Ausklang für den Augsburger Plärrer im Herbst ist immer wieder das prachtvolle Feuerwerk, das es seit 1963 gibt.

Die Augsburger Dult

Wenn die Marktschreier lautstark ihre Waren anpreisen, wenn es nach Steckerlfisch, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln duftet und wenn sich rund eine viertel Million Menschen durch den mittelalterlichen Stadtkern von Augsburg schieben – dann kann es sich nur um die Augsburger Dult handeln. Zweimal im Jahr, einmal am Ostersonntag und einmal Ende September, dem Michaelistag, werden die engen Gassen und Straßen zwischen der Vogelmauer und der Jakoberstraße, zu Augsburgs längster Flanier- und Einkaufsmeile.

Die Augsburger Herbstdult gibt es nachweislich schon seit dem Jahr 967, die Dult im Frühling kam aber erst 1276 dazu. Damals fand das Spektakel noch in der Maximillianstraße statt, aber als im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Händler dazu kamen und ihre Waren auch in den engen Seitenstraßen anboten, beschloss die Stadt Augsburg den heutigen Standort entlang der Stadtmauer, für die beiden Dulten freizugeben. Ursprünglich war die Dult ein Kirchenfest, denn der Name Dult leitet sich vom lateinischen Indultum ab, was so viel wie Ablass von den Sünden bedeutet. Im Mittelalter wurden die Gläubigen vor der Kirche, wo sie ihren Ablasszettel gekauft haben, von fliegenden Händlern mit Essen, Getränken und allerlei Waren für den täglichen Bedarf versorgt. Daraus entwickelte sich die Dult, die man heute noch in vielen Städten in Bayern findet.

Die Augsburger Frühlings- und Herbstdult ist ein riesiges Spektakel. Dicht gedrängt stehen die Händler und verkaufen neben normalen Haushaltswaren wie Knöpfen, Putzlappen, Schnürsenkeln und Seifen, auch allerhand Kitsch und Trödel. Alle die gerne über einen Flohmarkt gehen, werden sich auf den Augsburger Dulten mit Sicherheit sehr wohl fühlen, denn hier heißt es kramen, suchen, finden und vor allen Dingen auch immer feilschen. Dazu gibt es ein abwechslungsreiches Angebot an Speisen und Getränken und auch ein Karussell für die kleinen Besucher der Dult darf nicht fehlen.

Weitere Feste in Bayerisch Schwaben

Volksfest Dillingen a.d. Donau vom 19.04. bis 23.04.2024

Der „Dillinger Frühling“ steht für fünf Tage voller Spaß und guter Laune auf dem Programm. Die Stadt Dillingen lädt alle, Jung und Alt, herzlich zu ihrem großen Volksfest auf den Festplatz „Donaupark“ ein. Neben einem abwechslungsreichen Vergnügungspark mit etwa 30 Schaustellerbetrieben erwartet die Besucher ein attraktives Rahmenprogramm: Spitzen-Showbands und regionale Musikkapellen sorgen im Festzelt für eine großartige Stimmung.

Günzburger Volksfest vom 09.08. bis 18.08.2024

Das klassische Günzburger Volksfest beginnt mit einem prächtigen Festumzug am Freitag. Über einen Zeitraum von zehn Tagen können Besucher aus der Nähe und der Ferne auf dem malerischen Festgelände am Donauufer ein großes Festzelt, erstklassige Blas- und Partymusik, aufregende Fahrgeschäfte sowie ein vielfältiges Rahmenprogramm genießen.

Stadtmauerfest Nördlingen vom 12. bis 14.09 2025

In den malerischen Gassen und Plätzen der mittelalterlichen Altstadt von Nördlingen tummeln sich alle 3 Jahre verschiedene Darsteller wie Handwerker, Musiker, Gaukler, Zauberer, Artisten, fahrendes Volk, Marketenderinnen, Fahnenschwinger und Trommler. Die Besucher des Stadtmauerfestes können drei unbeschwerte Tage erleben, die ein besonderes Erlebnis für die ganze Familie darstellen. Tausende von historisch gekleideten Menschen bieten einen Einblick in die reiche Geschichte Nördlingens.